
Die Skandinavier haben schon seit einigen Jahren den Bogen raus, wenn es darum geht, die Anzahl an gefangenen Großzandern und Großhechten in ungeahnte Höhen schießen zu lassen. Traditionell mit den bewährten Methoden auf Raubfisch zu angeln, bringt fraglos Spaß. Doch für den Fang von mehreren dicken Brocken kurz hintereinander und jenseits der üblichen magischen Marken kann nur ein Wunder helfen. Kurzerhand entwickelten die Schweden das „pelagische Scharfschießen“, nach dem Motto: „Lass Wunder nicht warten!“. Auch hierzulande gewinnt das Vertikalangeln im Freiwasser mithilfe eines Echolotes immer mehr die Oberhand. Beim Sharpshooting vom Boot oder Kajak aus versucht der Raubfischangler, die Fische im Freiwasser ausfindig zu machen und diese möglichst genau anzuwerfen. Der Köder sollte so nah wie möglich an den Fisch gebracht werden. Optimal reagiert der Räuber schon in der Absinkphase und attackiert den Verführer im freien Fall. Der große Vorteil beim Sharpshooting im Vergleich zu reinen Vertikal- oder Dropshottechniken ist es, dass der Zielfisch nicht erst überfahren werden muss. Der Fisch kann bis zu einer Distanz von zirka 25 Metern problemlos gut angeworfen werden. Ich habe selbst mit dem Kajak schon erlebt, dass Hecht und Zander bei einer zu geringen Entfernung abtauchen. Passiert man dann die Stelle mit dem Boot und fährt weiter, melden sich die Fische wieder dichter an der Wasseroberfläche zurück. Sicherlich ist dieses Verhalten den Bedingungen geschuldet: Auf klaren Naturseen ist mir dies schon sehr häufig aufgefallen. In Flüssen und Abschnitten mit einer deutlich stärkeren Trübung ist dies sicher nicht so ein entscheidender Faktor und ich konnte hier schon Räuber in noch nicht einmal 1,5 Metern Tiefe unter dem Kajak überlisten.
Eine kleine Schwäche dieser Methode liegt darin, dass der Köder nicht schwebend, sondern nur im kontinuierlichen Absacken angeboten werden kann. Dies ist beim Hecht noch nahezu unwesentlich: Mit seinem Beißreflex schießt der aggressive Raubfisch meist schnell auf das ihm vorgesetzte Lockmittel und schnappt zu. Das Sharpshooting auf Zander ist da schon etwas schwieriger. Das scheue und argwöhnische Glasauge nimmt seine Beute gerne einmal ganz genau unter die Lupe. Der Stachelritter bevorzugt den ruhigeren und langsam sinkenden Köder. In der Situation sollte man die Bebleiung der Köder variieren und möglichst leicht fischen, damit die Absinkphase stark verlangsamt wird, sodass der Köder möglichst lange am bzw. beim Fisch bleibt – wie beim reinen Vertikalangeln. Der Zander reagiert deutlich langsamer als der Hecht. Ich habe schon Hechte gefangen, die den Köder auf über zehn Metern Entfernung wahrgenommen und dann mit Vollgas attackiert haben. Zander hingegen müssen oftmals erst „überzeugt“ werden.
Ausgezeichnet angebracht ist für mich für diese Technik der Pelagic Shad von Quatum. Seine superweiche Gummimischung überträgt jede Bewegung. Auch der Twinler und der Yolo Curly sind eine sehr gute Wahl, vorzugsweise kombiniert mit der Quantum US Vapor Heavy Rute und der Vapor 101 SPT Baitcaster. Eine leichte Kombi, die eine klasse Köderkontrolle ermöglicht und die erforderlichen Wurfweiten spielend schafft.
Diese Art der Angelei in der gesamten Wassersäule, und nicht am Grund, kann die ganze Saison über betrieben werden. In diesem Jahr hatten wir ein sehr kühles Frühjahr, dadurch war ich mir nicht sicher, ob die Fische zum Saisonauftakt (bei uns 1. Mai) bereits ihr Laichgeschäft abgeschlossen und somit wieder ihre Standplätze im Freiwasser eingenommen hatten. Mit gemischten Gefühlen, aber unendlich glücklich, wieder auf Hecht fischen zu können, ging es bei mir frühmorgens los.
Was ich an diesem Tag erleben durfte, übertraf jede Erwartung. Ich konnte etliche Fische fangen (die Durchschnittsgröße der Hechte ist im Freiwasser meist deutlich höher als bei der Angelei an Uferkanten!), von denen auch einige gleich die Metergrenze deutlich knackten.
Auffällig an diesem Tag war, dass die Fische erst mit den steigenden Temperaturen aktiver wurden. Aller Anfang war somit noch schwer: Ich konnte in den ersten zwei bis drei Stunden nur zwei Fische dingfest machen. Ab Mittag wurde es jedoch spannend. Der berühmte Schalter war umgelegt und ich hatte jetzt deutlich mehr Aktionen, wie man an Hand der Bilder sehen kann.
Die ersten Tage der neuen Saison sind für mich fantastisch gelaufen und schwer zu überbieten. Am besten, ihr legt einfach mal los und probiert es aus. Scharfe Munition zum Versenken habt Ihr mit den Quantum-Ködern und der Räuber im Visier wird nicht lange auf sich warten lassen.
Ich wünsche allen Spaß am Wasser und viel Erfolg!
Euer
Jonas Töllner, Team Quantum
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